Berlin/Bochum, 16. Dezember 2019 – Unter dem Motto „Digital und kooperativ – Netzwerke statt Sektoren“ veranstaltet die Deutsche Gesellschaft für Telemedizin e. V. (DGTelemed) in Kooperation mit der ZTG Zentrum für Telematik und Telemedizin GmbH am 13. und 14. Januar 2020 den „10. Nationalen Fachkongress Telemedizin“ im Ellington Hotel in Berlin. Der Fachkongress versammelt erneut Experten aus Gesundheitspolitik, Wissenschaft und Praxis zur Diskussion rund um telemedizinische Anwendungen im Gesundheitssystem. Eröffnet wird der Fachkongress von Dr. Thomas Steffen, Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit.

Kooperative medizinische Zusammenarbeit in digital unterstützten intersektoralen Versorgungsstrukturen bietet die Möglichkeit, medizinische Expertise und interdisziplinäres medizinisches Knowhow flächendeckend in Echtzeit dorthin zu transportieren, wo Bedarf besteht. Hierdurch kann eine ortsnahe, qualitativ hochwertige und finanzierbare Behandlung zum Wohle der Patientinnen und Patienten erreicht werden.
Was müssen wir verändern, um solche zukunftsfähigen Formen der kooperativen medizinischen Zusammenarbeit zu erreichen? Wie können wir die erforderliche Veränderung entwickeln und gestalten? Das Digitale Versorgung-Gesetz (DVG) soll hierzu Wege ebnen und macht Hoffnung auf eine Verbesserung der Situation. Aber bricht es auch mit für unumstößlich gehaltenen Routinen im Gesundheitswesen, insbesondere der sektoralen Abgrenzung? Geht es weit genug und wird tatsächlich dafür sorgen, dass gute Lösungsansätze zukünftig zeitnah dort ankommen, wo sie gebraucht werden: bei den Patientinnen und Patienten in der täglichen Versorgung?
Mit genau diesen Themen und Fragestellungen beschäftigt sich der 10. Nationale Fachkongress Telemedizin der DGTelemed am 13./14. Januar 2020 in Berlin. Dort werden wir die Chancen und Möglichkeiten zukunftsfähiger digitaler Versorgungsstrukturen im Kontext des DVG mit relevanten Gästen aus Politik, Wissenschaft, Forschung und Versorgung diskutieren sowie Lösungsansätze vorstellen und kommentieren.
„Eines unserer Hauptanliegen ist die erforderliche Umgestaltung und Modernisierung der bisherigen sektoralen Versorgung hin zu einem digitalen und kooperativen Handeln aller Akteure im Gesundheitswesen. Die Entwicklung des virtuellen Krankenhauses in Nordrhein-Westfalen zur flächendeckenden ortsnahen Bereitstellung spezialisierter Expertise ist z. B. solch ein wichtiger Schritt in zukunftsfähige Strukturen. Gemeinsam mit hochkarätigen Gästen blicken wir auf den aktuellen Stand der Entwicklungen“, so Prof. Dr. med. Gernot Marx, FRCA, Direktor der Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care der Uniklinik RWTH Aachen und Vorstandsvorsitzender der DGTelemed.
„Mit dem DVG, der integrierten Notfallversorgung und diversen weiteren Gesetzgebungsänderungen wird vom BMG mit hohem Tempo und großem Engagement an notwendigen Veränderungen gearbeitet. Auch wir, die Deutsche Gesellschaft für Telemedizin e. V. (DGTelemed), treten für diesen Umgestaltungsprozess ein. Ergänzend bieten wir mit unserem Netzwerk Innovationsfondsprojekte, dem 24 große Projekte angehören, eine Plattform für Best Practice bei der Entwicklung innovativer Versorgungsmodelle und setzen uns für den Transfer dieser Innovationen in das GKV-Versorgungssystem ein,“ so Günter van Aalst, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der DGTelemed und Vorsitzender des ZTG-Forum Telemedizin.
Zudem widmet sich der Fachkongress der Frage, welche technischen Möglichkeiten bereits heute sowie in fünf Jahren zur Verfügung stehen, um die Gesundheitsversorgung durch digitale Anwendungen zu unterstützen. Dabei kommen auch Apps zur Sprache, die seit Verabschiedung des DVG auf Rezept verschrieben werden können. „Ärzte können in Zukunft Apps als Therapieunterstützung verschreiben. Fest steht, dass viele Menschen bereits interessiert solche Anwendungen nutzen, um ihre Gesundheit zu überprüfen. Wir fragen daher: Sind Apps wirklich geeignet als neue Versorgungsform? Welchen Nutzen bringen sie Patientinnen und Patienten und welche Entwicklungen müssen dabei noch hinsichtlich Daten- und Patientenschutz gemacht werden?“, blickt ZTG-Geschäftsführer und DGTelemed-Vorstandsmitglied Rainer Beckers mit Vorfreude auf die gemeinsame Diskussion.
Zum 10. Jahrestag des Nationalen Fachkongresses Telemedizin können sich die Teilnehmenden auf mehrere Neuerungen freuen: Mit den Breakout-Sessions wird ein neues Format angeboten. Bei den parallel stattfindenden Power-Workshops können Interessierte mehr über eines von drei ausgewählten Innovationsfondsprojekten erfahren – direkt von den Projektführenden.
Auch in diesem Jahr verleiht die DGTelemed ihren Telemedizinpreis. Er würdigt Institutionen, Einzelpersonen oder interdisziplinäre Arbeitsgruppen bzw. Projektinitiativen, die sich in besonderem Maße in der Telemedizin verdient gemacht haben. Neu in diesem Jahr: Acht interessante Bewerber werden sich am 14. Januar 2020 im Rahmen eines Science Slams vorstellen. Zudem können an beiden Kongresstagen in einer Poster Session Informationen zu den Bewerbern angeschaut werden. Die Ermittlung des finalen Preisträgers erfolgt durch ein Live-Voting des Publikums. Die Preisvergabe findet direkt im Anschluss statt.
20191216_NFT_Ankündigung
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